man‎Stammlinie Fels‏‎
. Quellen zur Person 1) 2) 3) 4)
auf dem Felsen bei Sommarese ob St.Vinzenz im Val d'Aosta, Italien.
Die Familie Fels trug ursprünglich den Namen de Clapey und stammt aus dem Dorf Sommarèse (heute Ortsteil von St. Vincent) im Aosta-Tal. Die Siedlung liegt in 1535 m Höhe über dem Meer am Südwestabhang des Mont Joux, der in der Römerzeit Mons Jovis / Jupiterberg genannt wurde.
Die älteste Urkunde über die Sippe stammt von 1393, als Antonius de Clapey, zusammen mit Einwohnern von neun anderen Bergdörfern eine Genossenschaft zur Wasserversorgung gründete, welcher der Graf Iblet de Challant seinen Schutz verleihen wollte.
Auf der Alpensüdseite sind die Niederschläge im Sommer spärlich, die Felder auf den flacheren Hängen können unter Trockenheit leiden, wobei die genannte Höhe schon an und für sich schwierige Verhältnisse mit sich bringt. Woher konnte man Wasser nehmen? Lokale Wasserläufe gibt es nicht.
Dagegen fließt im Osten jenseits der Bergkette, im Val d’Ayes, der große Bach Evançon (italienisch Aventina), mit reichlich Wasser. Dieser entspringt nämlich aus dem Gletscher Ventina am Südhang des kleinen Matterhorns, zwischen dem Monte Rosa und dem eigentlichen Matterhorn. Selbst bei langanhaltendem sengenden Sonnenschein versiegt eine solche Quelle nicht, eher im Gegenteil. Das Problem bestand darin, wie man das kostbare Nass über die Bergkette hinwegbringen konnte.
Das haben die Bergbauern dadurch gelöst, dass der Evançon weit genug oben angezapft wurde, so dass man das Wasser in einem künstlichen Bachbett mit einem Gefälle von 1 zu100 auf den Paß du Joux in 1640 m Seehöhe leiten und dann von dort in Zweigkanälen verteilen konnte.
Dieser Kanal, in der lokalen Sprache Ru (von lateinisch Rivus, Bach) musste nun 25 km lang an den Felshängen, vor allem des Mont Zerbion (2720 m), ausgehauen werden und dabei allen Windungen des Geländes mit gleichbleibendem Gefälle folgen. Manche Strecken erforderten dabei eine Art Verrohrung mit Holzplanken, einzelne Schluchten sogar Brücken. Die weitere Verteilung (nochmals 25 km) war dann nicht ganz so schwierig.
Das Wasser wurde dann nach Plan mit Schiebern verteilt. Mit den Wochentagen ging das verhältnismäßig einfach; schwieriger war es mit den Uhrzeiten während des Tages, man hatte ja noch keine Uhren. Man half sich mit dem Schatten, den die Berge zu bestimmten Stunden auf die Kirche von St. Vincent warfen.
Der Kanal versorgte 10 Gemeinden über mehr als vier Jahrhunderte hinweg, noch 1857 hatten englische Alpinismus-Pioniere auf dem Col de Joux ihr Maultier daraus getränkt. Im 20. Jahrhundert fanden Besucher ein trockenes Bachbett, an manchen Stellen waren noch alte Holverschalungen vorhanden. In neuester Zeit (1995) hat man den Ru d’Ayas wiederhergestellt, natürlich mit den technischen Mitteln unserer Zeit. So kann man wieder einen eigenen Bach nach Sommarèse fließen sehen.
Eine weitere Urkunde (von 1433) nennt Verwalter des Kanals, darunter Martinodus de Clapey. Kirchenbücher, wie sie im 16. Jahrhundert üblich wurden, gab es noch nicht.
Die heute erloschene Familie hatte 1450 einen Grundbesitz von etwa einem halben Quadrat­kilometer, für die damalige Zeit ein recht ansehnliches Gut. Auch später (1645) war ein Philibert de Clapey so vermögend, daß er die Rochus-Kapelle von Feilley bei St. Vincent stiften konnte.
Die Familie Fels (de Clapey stammt aus Sommarèse im Aostatal. Die älteste Urkunde stammt aus dem Jahre 1393. 1433 ist Martinodus de Clapey als Verwalter eines Wasserkanales genannt, der Wasser über den Col du Joux nach Sommarèse leitete.

Wie auch aus anderen Beispielen ersichtlich, haben bäuerliche Gesellschaften Probleme, wenn viele Kinder sich das Erbe teilen, und dann die Gefahr unzulänglicher Gutsgrößen besteht. Jüngere Söhne wandern dann oft aus und suchen sich eigene Existenzen. So wird es auch mit den de Clapey gewesen sein. Mitglieder der Sippe (genaue verwandschaftliche Beziehungen lassen sich aber nicht herstellen) tauchen im 15. jahrhundert in Bern und in Stein am Rhein als erfolgreiche Kaufleute auf. Ihre Spezialität wird wohl der Handel im Alpentransit gewesen sein. Die in Bern ansässigen Brüder Albrecht und Anton (jetzt Fels genannt) ließen sich 1452 von Kaiser Friedrich III. ein Wappen verleihen, das einen Steinbock auf einem Felsen zeigt. Über ein Jahrhundert später folgten die Fels in Konstanz ihrem Beispiel.

Die Änderung des Namens de Clapey in Fels ist eine wörtliche Übersetzung aus dem besonderen Dialekt des Aosta-Tals *1). Dazu wurde im Felsischen Hausbuch des 17. Jahrhunderts eine Familientradition wiedergegeben: Man habe einst ein Haus auf einem Felsen gehabt und sich danach genannt *2). Es gibt auch in der Entfernung von 15 km Luftlinie ein Dorf, das an der Mündung des gleichnamigen Baches in die Dora zwischen Bard und St. Martin gelegen ist (siehe Reliefkarte). Heute ist Clapey ein Ortsteil von Donnas, auf der anderen Seite der Dora Baltea. Es könnte auch eine Herkunftsbezeichnung zum Familiennamen geworden sein

Pantaleon de Clapey hatte 6 Söhne. Auf dem Gut war kein Platz für alle, so schickte er zunächst zwei über die Alpen. Sie sollten zusehen, wie sie sich ernähren. Die waren aber bald so erfolgreich, dass sie die restlichen vier nachholten. Sie betrieben Krämerei, d.h. sie trugen ihre Waren in einem Tragekorb auf dem rücken und wanderte von Dorf zu Dorf und Haus zu Haus.
Zwar ist nicht dokumentiert, was sie verkauften. Es ist aber wahrscheinlich, daß sie mit Stoffen handelten, in dieser Zeit stand deren Produktion und Umsatz im Vordergrund des wirtschaftlichen Lebens. Auch konnte man diese am ehesten selbst über weite Strecken tragen, Waren von größerem Gewicht hätten aufwendigere Transportmittel benötigt.
Das Geschäft war so erfolgreich, daß sie in Zurzach (in der Nordschweiz gegenüber von Waldshut), wo damals bedeutende Warenmessen abgehalten wurden, einen Verlage gründeten. Das Wort war noch nicht auf den Buchhandel beschränkt, bedeutete vielmehr allgemein ein Lager, aus dem sich Einzelhändler versorgen, häufig auf Kredit. Der Großhändler konnte so nicht nur die eigenen Schultern von den Trageriemen entlasten, sondern auch größere Gewinne erzielen. Auf der anderen Seite war das Risiko durch zahlungsunfähige oder -unwillige Schuldner erheblich.
Jetzt trennten sich die Brüder wieder, Peter und Antony gingen nach Sommarèse zurück, erhielten das alleinige Erbe am Bauernhof und überließen dafür den übrigen ihre Geschäftsanteile.
Während sich Pantaleon in Murten (später in Bern) ansiedelte, erwarb Michael de Clapey (1484-1562) in Konstanz 1515 das Bürgerecht (Sein Bruder Vinzenz folge ihm 1525). Das Geschäft bestand in Groß- und Fernhandel, meist über die Alpen hinweg.
*1) Die Sprachwissenschaft führt den im Dialekt des Aosta-Tals heute noch gängigen Begriff auf einen aus der Sprache der Salassier, einem keltischen Volk in dieser Alpenregion, zurück: Klappa = Fels; er lebt auch in vielen Ortsbezeichnungen fort (Auskunft des Kultur-Departemenst der Regionalen Regierung in Aosta). Die indogermanische (Auskunft des Kultur- Departements Herkunft und die Verwandschaft zum deutschen wort Klippe ist offensichtlich.
*2) Felsisches Hausbuch, Stadtarchiv St. Gallen.

Verheiratet / Verbunden mit:

N.N.‎
Kind:
1.
manAnton von Clapey‏
Geb. ‎geschätzt 1360 in Sommarese, St.Vinzenz, Aostatal, ITA‎ 1)
Gest. ‎nach 1393‎. Quelle zur Person 1)
Beschreibung CL0


Quellen

1) Quelle: Felsisches Hausbuch
2) Quelle: Bern: Genealogien burgerlicher Geschlechter der Stadt Bern, Seite: 2 S.25
3) Quelle: Schweiz: Historisches Lexikon der Schweiz
4) Quelle: Schweizerisches Geschlechterbuch, Seite: 5 S.217 / 7 S.953
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