man‎Stammlinie Haller‏‎
. Quellen zur Person 1) 2) 3) 4)
Rats- und Gerichtsherrengeschlecht des Freistaates Bern.
Eintritt ins Burgerrecht 1548.
in den Grossen Rat 1577.
in den Kleinen Rat 1588.
Herkunft: Wil, SG.

Geschichtliches.
I. Vor dem Eintritt ins bernische Bürgerrecht:
Freie Bürger der Stadt Wil im heutigen Kanton St.Gallen.
Ältester erweisbarer Träger des Namens ist Johannes, der um
die Mitte des XV. Jahrhunderts zu Wil lebte und mit Apollonia
Rösch, des Fürstabtes von St.Gallen Schwester vermählt war.
Ein Wappen ist ans dieser Periode noch nicht nachgewiesen,
doch -sind gewisse Teile des jetzigen als spätere Zutaten zu
betrachten; es kann daher als Wappen des Geschlechtes während
seines Aufenthaltes in Wil ein auch anderweitig aus dieser
Gegend überliefertes Wappen angenommen werden, nämlich in
Gold 3 rote Sterne, welches Bild der Flug auf dem Helm
wiederholt. Grundbesitz ist aus dieser Periode ebenfalls keiner
überliefert, und wird, von Anwesen in der Stadt Wil abgesehen,
kaum anzunehmen sein. Die ersten bekannten Glieder
der Familie widmeten sich vorzugsweise dem Pfarrdienste, als
Vorkämpfer der Reformation zeichnete sich aus Johannes
1487 - 1531, zuerst Pfarrer in Schwyz, dann zu Scherzligen und
Amsoldingen. Von seiner ihm 1521 angetrauten Frau Verena
Zehrer aus Zürich hinterliess er mehrere Kinder; sein jüngster
Sohn Wolfgang 1525 - 1601 zog nach Zürich und wurde dort
1555 zum Bürger angenommen und Probst am Grossmünster.
Seine Deszendenz gelangte daselbst in die Regierung, starb aber
um die Mitte des XVII. Jahrhunderts aus. Die ununterbrochene
Stammreihe beginnt mit dem eingangs erwähnten Johannes der
ums Jahr 1510 starb.

II. Nach dem Eintritt ins bernische Bürgerrecht:

Als erster urkundlicher Inhaber desselben erscheint Johannes,
geb. 1523 - 1575, ältester Sohn des oben angeführten Pfarrers
zu Amsoldingen. Seine Söhne pflanzten das Geschlecht in zahlreiche
Linien fort, die aber bis auf diejenige, welche von einem
ältesten Sohne Johannes, 1546 - 1596, abstammt, im XVII. und
• XVIII. Jahrhundert ausstarben. Neben der hier behandelten
Familie Haller blühten zu Bern im XVI. Jahrhundert noch
zwei andere Familien dieses Namens, die aber mit derselben
in keinem Zusammenhang stehen. Die eine, oft «Haller von
Courtlary» genannt, starb 1564 in der Person des Seckelmeisters
Sulpitius Haller aus , nachdem sie im XV. und XVI. Jahrhundert
der Stadt tüchtige Magistraten geliefert hatte; zur andern
gehörte der bekannte Reformator Berchtold Haller, der
aber keine Nachkommen hinterliess. Als Wappen führt das
Geschlecht in Bern in Gold über grünem Dreiberg ein grünes
Lindenblatt, begleitet von zwei roten Sternen; als Helmzier einen
wachsenden rot-golden gekleideten Mann mit rotem Hut, in der
rechten Hand einen roten Stern, in der linken ein grünes
Lindenblatt haltend. Gestützt auf das Reichsadelsdiplom vom
23. April 1749 führt die Deszendenz Albrechts v. Haller (jüngste
Linie) das Adelsprädikat und das vermehrte Wappen: quadriert, 1
und 4 in blau ein goldener Sparren, begleitet von 3 silbernen
Geldstücken oder «Hellern» (Wappen der ausgestorbenen Haller
von Courtlary), 2 und 3 das Stammwappen, jedoch ohne Dreiberg;
der offene gekrönte Helm trägt einen offenen schwarzen,
beidseitig mit Sparren und Schilling belegten Flug. Devise
«Parta Uteri». Vom Grossratsbeschluss von 1783, welcher
auch die andern Linien der Familie zum Tragen des Adelsprädikates
berechtigt, haben die übrigen Haller bis heute noch
keinen Gebrauch gemacht. Ausser städtischen Grundstücken
besass die Familie Landgüter zu Leissigen und in der Umgebung
der Stadt; 1764 kaufte Albrecht v. Haller die Herrschaften
Goumoens le Jux und Eclagens in der Waadt. Dem alten Bern
hat das Geschlecht viele tüchtige Geistliche, Gelehrte und
Magistrate geliefert, abgesehen von dem als Dichter, Philosophen,
Mediziner und Botaniker in ganz Europa berühmten Albrecht
v. Haller sind noch besonders hervorzuheben: Der schon
genannte Johannes, 1520 - 1575, Dekan zu Bern, ein Mann von
grosser Gelehrsamkeit und wirksamer Geistlicher; ferner Gottlieb
Emanuel, 1735 - 1786, Albrechts Sohn, Mitglied des Grossen
Rates 1775, Syndicator im Tessin und 1784 Landvogt zu Nyon,
Mitglied vieler gelehrten Gesellschaften, ein Universalgenie
ähnlich wie sein Vater, jedoch ohne denselben zu erreichen; von
seinen im Druck erschienenen Werken sind besonders zu nennen:
„ Bibliothek der Schweizergeschichte und Verzeichnis der
Schweizer-Münzen und -Medaillen», Bern 1778 - 1779 und
«Schweizer Münzen und Medaillencabinet», Bern 1780, 2 Werke die
noch heute von bleibendem Wert sind; sein Sohn der «Restaurator»
Karl Ludwig, 1768 - 1854, bekannt durch seine reaktionären
Ideen und Schriften und seinen Übertritt zum Katholizismus;
Rudolf Emanuel, 1747 - 1833, zweiter Sohn Albrechts, zuerst
Bankier in Paris, während der Revolution oft Armeelieferant,
1793 Directeur General des charrois de l'armee du Midi, nach
einem momentanen Sturz Generalschatzmeister der italienischen
Armee unter Bonaparte, schliesslich wieder Bankier in Paris;
Franz Ludwig 1755- 1S3S, Hofschreiber von Königsfelden, 1804
Archivar des Lehensarchivs, tätiges Mitglied der schweizerischen
geschichtsforschenden Gesellschaft, bedeutender Numismatiker,
besonders bekannt ist sein Buch «Helvetien unter den Römern»;
endlich Johann Jakob, 1729 - 1809, des Grossen Rates 1764,
Gubernator von Peterlingen 1769, Mitglied verschiedener
Kommissionen, Heimlicher 1786, Böspfenniger 1787, Ohmgeldner
vom Rat 1790, Gesandter nach Frauenfeld 1794 und auf die
Konferenz nach Murten 1797; spielte als Politiker eine Rolle
zur Zeit des Überganges. Andere Mitglieder hingegen verliessen Bern.
Karl Ludwig wurde Kantonsrat in Solothurn, während sich Franz
Albrechts ( 1851) Nachkommenschaft in Lausanne und Genf
etablierte und wesentlich häufiger als der ältere Zweig in akademischen
Berufen anzutreffen war. Sie stellte neben dem Diplomaten Edouard
Pfarrer, Ärzte, Juristen und v.a. Ingenieure.

Gegenwärtig blüht das Geschlecht in Bern, Lausanne, Solothurn,
Amerika und Rumänien.

Literatur: Albrecht v. Hailer, Denkschrift auf den
12. Dezember 1877, Bern, B. F. Haller 1877. - Franz Ludwig Haller
v. Königsfelden, von Dr. Norwin Weber, Bern. Dissertation,
Biel, E. Kuhn 1900. - Sammlung bernischer Biographien,
herausgegeben vom historischen Verein des Kantons Bern. -
Berner Taschenbuch 1853. - Leu, allgemeines helvetisches Lexikon-
(Info: SGB)

weiterführende Info: HLS Wiki

Verheiratet / Verbunden mit:

N.N.‎
Kinder:
1.
manHans Haller‏
Geb. ‎ca. 1450 in Bischofszell, Bischofszell, TG, CHE
Gest. ‎1510‎, Alter ungefähr 60 Jahre
Beruf: Kupferschmied. Quelle zur Person 5)
Beschreibung 1

2.
manBerchtold Haller‏
Geb. ‎1492 in Aldingen, Tuttlingen, Württemberg, DEU
Gest. ‎26 Feb 1536‎, Alter 43 oder 44 Jahre
Beruf: Kaplan, Leutpriester, Dekan. Quellen zur Person 6) 7) 8)
Berchtold Haller 1492-1536
Haller Berchtold 1492-1536 QM.jpg
Berchtold Haller 1492-1536
Berchtold Haller 1492-1536
Haller Berchtold 1492-1536 QG.jpg
Berchtold Haller 1492-1536
Berchtold Haller 1492-1536
Haller Berchtold 1492-1536 Q1.jpg
Berchtold Haller 1492-1536
Berchtold Haller 1492-1536
Haller Berchtold 1492-1536 2 QM.jpg
Berchtold Haller 1492-1536
BBB


weiterführende Info: HLS Berner Biografien Wiki NDB GND VIAF
Beschreibung HL-H32


Quellen

1) Quelle: Bern: Genealogien burgerlicher Geschlechter der Stadt Bern, Seite: 3 S.13
2) Quelle: Schweiz: Historisches Lexikon der Schweiz
3) Quelle: Schweizerisches Geschlechterbuch, Seite: 1 S.178 / 3-A / 6 S.264
4) Quelle: Haller: Stammbaum der Famile Haller-Lauterburg in Bern
5) Quelle: Zürich: Promptuarium Genealogicum, Seite: H Haller S.369
6) Quelle: Bildnachweis: Berner Biografien
7) Quelle: Bildnachweis: Bernische Magistraten 1300 - 1798. Landvögte, Kleinräte, Venner, Seckelmeister, Schultheissen
8) Quelle: Bildnachweis: Burgerbibliothek Bern, Seite: BBB
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