man‎Stammlinie Müller‏‎
. Quellen zur Person 1) 2)
Ratsgeschlecht des Freistaats Bern.
Burgerrecht 1616 resp 1330?.
Grosser Rat 1645.
Kleiner Rat 1728.

Geschichtliches.
Urkundlich erwiesener Stammvater der noch lebenden Berner
Ratsfamilie dieses Namens ist Johannes Müller, geb. 1564, gest.
1627, ein Geistlicher, welcher am 10. August 1616 mit seinen
beiden Söhnen Christoph und Johannes zum Burger angenommen
wurde. Er erscheint 1584 als Provisor in Bern, 1585 als Pfarrer
zu Einigen, 1592 zu Stettlen, 1597 zu Amsoldingen und endlich 1603
zu Sutz, in welcher Eigenschaft er das bernische Burgerrecht erhält.

Woher er stammte, lässt sich heute nicht mehr nachweisen.
Eine Genealogie des XVIII. Jahrhunderts lässt ihn von einer
um 1840 erloschenen, seit dem XV. Jahrhundert in Bern vorkommenden
Familie Müller abstammen, urkundlich lässt sich dies jedoch nicht
nachweisen.

Von seiner Ehefrau Barbara Knecht, des Landvogts zu
Milden Matthäus Knecht Tochter, verh. 21. Oktober 1602,
hinterliess Johannes nebst andern Kindern die oben genannten
zwei Söhne Johannes und Christoph, welche zwei Linien
stifteten, von denen die Christoph'sche in der Mitte des XIX.
Jahrhunderts erlosch, ohne je in die Regierung gelangt zu sein.
Johannes dagegen «der Glaser» kam 1645 in den Grossen
Rat, wurde 1648 Mushafenschaffner und starb 1656. Von
seiner Frau Anna v. Werdt hatte er zwei Söhne, welche beide
in den Pfarrdienst traten und von denen der jüngere, Daniel
{l625 - 1689) Pfarrer zu Sigriswil 1668, von seiner Ehefrau
Salome Müslin, vermählt 16. Juli 1652, drei Söhne, Wolfgang,
Daniel und Franz Ludwig hinterliess. Die beiden
letzteren ergriffen die staatsmännische Laufbahn; Daniel (1664
- 1748) gelangte 1728 als erster seines Geschlechts in den
Kleinen Rat oder Senat, nachdem er vorher Landvogt zu
Interlaken gewesen war, wurde 1781 Bauherr vom Rat, hinterliess
jedoch von seiner Gemahlin Rosina Rodt keine Söhne.
Franz Ludwig (1674 - 1786), vermählt 16ü9 mit Barbara
Lerber, des Grossen Rates 1710, Landvogt im Rheintal 1713
und wieder 1784, Stiftschaffner zu Zofingen, Landvogt in den
Untern freyen Aemtern 1728, hinterliess Deszendenz, die aber
bald ausstarb. Die heute noch blühenden Mitglieder der
Familie stammen ab vom älteren Bruder der vorgenannten,
Wolfgang (1656 - 1726), Pfarrer zu Wichtrach und hernach zu
Limpach, verh. 1692 mit Anna Margaretha Fischer, des
Landvogts zu Fraubrunnen Tochter.
In der Folge widmeten sich beinahe alle Angehörige dieser
Jüngern Linie des Geschlechts der Magistratur. Seit 1645 sassen
sie bis Untergang der Republik beinahe fortwährend im Grossen
Rat, zu zweien Malen auch im Kleinen Rate; mehrere traten
in auswärtige Dienste und versahen Offiziersstellen, besonders
in Preussen, Holland und England.

Besonderer Erwähnung verdienen: Johann Rudo1f (1787 - 1798),
Oberst in Preussen im Dienste Friedrichs des Grossen,
welcher ihn am 18. Dezember 1785 zum Major über ein auf
eigene Kosten zu errichtendes Schweizer Freiregiment
ernannte, das jedoch nicht zu Stande kam, war auch Besitzer
der Probsteigüter zu Amsoldingen; Friedrich Rudolf (1767 -
1815, sein Sohn, trat jung in den Dienst der East-India-
Company, Kapitän 1798, Major 1808, in welcher Eigenschaft
er im gleichen Jahre die dänische Festung Serampore einnahm
und ein Bataillon von «Native-Volunteers» in der Expedition
nach Macao befehligte, Oberstleutnant 1814.

Das "Wappen ist in Blau über drei grünen Bergen ein
wagrechtes goldenes halbes Mühlrad, belegt mit einem aufrechten
silbernen Pfeil, in den beiden Ecken des Schildes je ein goldener
Stern; die Helmzier ein halber blauer Pflug mit Wiederholung
der Schildfigur. Devise: «Coelum peto», auch «Sic itur ad
astra». Im XVII. Jahrhundert befinden sich im Schild öfter
anstatt zwei, drei Sterne, später erscheint aber auch das Wappen
überhaupt ohne Stern - jetzt manchmal auch ohne den Dreiberg.

Das Adelsprädikat «von» trägt die Familie gestützt auf den
Grossratsbeschluss von 1783.

Durch Parlamentsakt vom 12. Juli 1806 erlangte der nachmalige
Oberstleutnant in englisch-ostindischen Diensten Friedrich
Rudolf (s.o.) das englische Staatsburgerrecht, welches
seine Nachkommen noch heute besitzen.

Heutiger Grundbesitz: das Schlossgut Hofwil seit 1884,
ein Landgut zu Kehrsatz, ein Haus an der Kramgasse etc.

In früherer Zeit gehörten Mitglieder des Geschlechts den
Gesellschaften zu Metzgern, Pfistern und Möhren an, auf welch
letzterer die jetzt lebenden v. Müller noch zünftig sind; ein
noch jetzt in Bern lebender indirekter Zweig ist auf Schuhmachern.

Literatur: Sammlung bernischer Biographien, herausgegeben
vom historischen Verein des Kantons Bern.
(Info: SGB)

Verheiratet / Verbunden mit:

N.N.‎
Kinder:
1.
manHans Müller (Pfeil) (Pfeil)‏
Geb. ‎ca. 1530‎
Beruf: Vogt zu Wimmies
Beschreibung Quelle: von Werdt: Knecht - Ehe des Sohnes

2.
manJeremias Müller‏
Geb. ‎ca. 1610 in Lenzburg, Lenzburg, AG, CHE
Gest. ‎1671‎, Alter ungefähr 61 Jahre
Beruf: Provisor zu Burgdorf, Pfarrer zu Brienz, Pfarrer zu Bätterkinden
Beschreibung vermutlich aus Lenzburg HL-M174

3.
manPeter Müller (Säule) (Säule)‏

Naturalisiert

4.
manPeter Müller Doppelgänger Doppelgänger‏
Geb. ‎ca. 1500‎
Beschreibung x

5.
manBlasius Müller‏
Geb. ‎ca. 1510‎
Beschreibung x

6.
manHans Müller Doppelgänger Doppelgänger‏
Geb. ‎ca. 1510‎
Beschreibung x

7.
manNiklaus Müller‏
Geb. ‎ca. 1510‎
Beschreibung x

8.
manNiklaus Müller‏
Geb. ‎ca. 1500‎
Beschreibung x

9.
manThomas Müller‏
Geb. ‎ca. 1540‎


Quellen

1) Quelle: Bern: Genealogien burgerlicher Geschlechter der Stadt Bern, Seite: 4 S.129(Pfeil) / 4 S.147 (Säule)
2) Quelle: Schweizerisches Geschlechterbuch, Seite: 2 S.377
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